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I

Inspektorhaus

des Botanischen Gartens

Goethe-Gedenkstätte, Inspektorhaus, Ginkgobaum

Hier bin ich Mensch, hier kehr‘ ich ein!

Zwischen 1817 und 1830 verbrachte Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) mehr als 350 Tage an diesem Ort. In Ausübung seines Amtes – der „Oberaufsicht über die unmittelbaren Anstalten für Wissenschaft und Kunst in Weimar und Jena“ – führten ihn immer wieder dienstliche Wege nach Jena. So nutzte er seine „Clausur auf dem Blumen- und Pflanzenberge“ gern als Logis, „um zwanglose Geselligkeit zu genießen und sich vom akademischen Leben erfrischen zu lassen“.

Wo Goethe wie Doktor Faust wohnte

Ein Zeitgenosse berichtete, dass es in seinem Arbeitszimmer wie in „Faust´s Studiergewölbe“ ausgesehen habe. Hier lagen Kupferstiche und Steinkisten, dort Skelettteile – darunter zwei Totenschädel vom nahegelegenen Johannisfriedhof – und, wieder an anderer Stelle der kreativen Unordnung, hochaufragende Aktenberge.

Der Vorgängerbau des heutigen Gebäudes glich einem Wirtschaftshof, da sich im Erdgeschoss ein Kuhstall befand, nebst Waschküche, Gerätehaus und Vorratskammern. Doch es war deutlich, dass die „morsche Schindelhütte“ einem Neubau weichen musste. Goethe gab persönlich die Anregung und besprach mit dem Hofarchitekten Coudray den größeren Neubau, der auch der wachsenden Bedeutung des 1794 eingerichteten Botanischen Gartens Rechnung tragen sollte. Anlass bot das 50. Dienstjubiläum des Landesherrn und Freundes Großherzog Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach 1825, welches zugleich auch Goethes Amtszeit von einem halben Jahrhundert in Weimarer Diensten rundete. Die Inschrift am Ostgiebel „DEM III. Sept. MDCCCXXV“ erzählt noch heute davon, auch wenn das Gebäude erst zwei Jahre später fertig gestellt werden sollte. Ebenfalls an der Ostseite, direkt am Zaun, befindet sich heute ein Veteran des Botanischen Gartens, ein über zweihundert Jahre alter mächtiger Ginkgobaum.

Entstanden war mit der Fertigstellung 1827 eine schlichte dreiflügelige Anlage aus gelb verputzten Fachwerkgebäuden um einen kleinen, annähernd quadratischen Innenhof. Nach der aufwendigen Sanierung (von 2014 bis 2024) ist die räumliche Gliederung und Anordnung weitestgehend erhalten. Zwar waren 1945 Teile des Nord-Ost-Flügels durch Bomben bis auf die Grundmauern zerstört worden, aber der Neuaufbau von 1947 bis 1949 richtete sich nach den alten Bauplänen. Bereits 1921 wurden hier Gedenkräume eröffnet, die Einblick in Goethes Wohn- und Arbeitswelt gaben und den Austausch mit den Gelehrten und klugen Köpfen in Jena veranschaulichten. Heute zeigt das Goethe-Laboratorium das naturwissenschaftliche Schaffen des Universalgelehrten, der am 24. November 1825 anlässlich der Verleihung des Ehrendoktordiplomswürde an die Philosophische Fakultät schrieb: „ich bin dieser Akademie ganz eigentlich die Entwicklung meines wissenschaftlichen Bestrebens schuldig geworden.“

Öffnungszeiten:

ab 10.7.2024

Mi – So 11 bis 17 Uhr

Location Inspektorhaus des Botanischen Gartens

Fürstengraben 26, 07743 Jena Zur Website